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Die Symbiose aus Nachhaltigkeit und dem Ladungsträger-Management

Autor:
Dr. Philipp Hüning & Carmen Riehemann
Veröffentlicht am:
March 25, 2024

Wirft man einen Blick in die Literatur wird Nachhaltigkeit oft als ein Dreiklang von Ökologie, Ökonomie und Sozialem definiert. Das bedeutet, dass Nachhaltigkeit die Balance zwischen den Bedürfnissen unserer Umwelt, unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft sucht. Oder anders ausgedrückt: Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten der künftigen Generationen zu gefährden.

Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten der künftigen Generationen zu gefährden.

In der Ökologie dient dies vorrangig dem Schutz unserer natürlichen Ressourcen, insbesondere die Ressource Holz ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt. Durch knappe Rohstoffe steigen die Preise auch in der Logistik. Im Vergleich kostet z.B. eine Europalette heute bis zu dreimal so viel wie im Jahr 2020, dazu kommen erheblich größere Schwankungen, abhängig von Verfügbarkeit und Nachfrage. Aus ökonomischer Sicht ist Nachhaltigkeit vor allem dann gegeben, wenn diese Rohstoffe wiederholt genutzt werden können, denn knappe Ressourcen sind oft teure Ressourcen und können durch ein Mehrwegsystem erhebliche finanzielle Vorteile bringen, wenn man weiß, wie man es nutzen kann. Und nur wenn Unternehmen nachhaltige Materialien (ökologisch nachhaltig) sowie wiederverwertbare Produkte (ökonomisch nachhaltig) verwenden, können sie auch ihrer Verantwortung der sozialen Nachhaltigkeit entsprechen, Stichwort Generationengerechtigkeit.

Nachhaltigkeit bezogen auf Ladungsträger

Daher lohnt es sich das Thema Nachhaltigkeit auch aus dem Blickwinkel von Ladungsträgern genauer zu betrachten: Zwar werden in der Industrie seit jeher erfreulich viele Mehrweg-Lösungen eingesetzt – von Paletten über Behälter bis hin zu diversen Sonder-Ladungsträgern. Gleichzeitig existieren aber auch noch immer Einweg-Lösungen, insbesondere im Umfeld von Holzpaletten. Dort dienen sie dazu (saisonale) Schwankungen auszugleichen und Waren in Länder zu liefern, in denen der Europalettentausch nicht funktioniert.

Eine Europalette auf Irrwegen

Der Einsatz von Mehrweg-Paletten scheitert hier also am Management der Ladungsträger bzw. des Pools. Ineffizientes Ladungsträger-Management verursacht darüber hinaus auch hohe Leergut-Bestände, welche wiederum zu einem Bedarf an neu produzierten Ladungsträgern führen (ökologisch nicht nachhaltig) und zudem Kapitalbindungskosten verursachen (ökonomisch nicht nachhaltig). Um diese Leergut-Bestände auszugleichen, wird Leergut zwischen Standorten, Kunden und Lieferanten transportiert. Dabei existiert häufig jedoch nur eine 1-zu-1 Beziehung und es werden lange Strecken gefahren, anstatt den Bedarf eines anderen Unternehmens in der Nähe zu bedienen. Zu guter Letzt werden Ladungsträger-Prozesse meist noch auf Papier dokumentiert. Neben dem zeitlichen Verzug durch die spätere händische Eingabe ins System und damit fehlende Echtzeit-Transparenz, hat dies natürlich auch ökologische Auswirkungen.

Beitrag der Logistikbude zum Thema Nachhaltigkeit

Die Software der Logistikbude leistet einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Ladungsträgern: Zunächst wird die Verwaltung von Mehrweg-Ladungsträgern deutlich erleichtert, wodurch Mehrweglösungen in den meisten Fällen wirtschaftlicher als Einweglösungen eingesetzt werden können. Darüber hinaus kann durch den vollständig digitalen Ansatz das Papier für die Dokumentation von Tauschprozessen eingespart und auch weitere papierbasierte Prozesse wie z.B. Lieferscheine digitalisiert werden.  

Den wichtigsten Beitrag zur Nachhaltigkeit stellt jedoch die Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit dar: Ähnlich wie sich auch im privaten Umfeld das Leergut bei Getränken sammelt, während das Augenmerk darauf liegt, immer genügend volle Flaschen zu haben, liegt auch in Supply Chains der Fokus auf Vollgutprozessen (siehe auch Was Ladungsträger-Management mit der Kiste Bier zuhause zu tun hat). Dadurch sammelt sich nach der Produktion oder Kommissionierung Leergut an und wird erst wieder abgeholt, wenn eine entsprechende manuelle Forderung eingeht. Indem diese Bestände mit der Software der Logistikbude in Echtzeit transparent gemacht werden und eine automatische Rückforderung via E-Mail-Benachrichtigung ermöglicht wird, kann die Umlaufgeschwindigkeit deutlich erhöht werden. Dies wiederum führt dazu, dass bereits existierende Ladungsträger wirtschaftlicher genutzt werden können und weniger neu produziert werden müssen.

Ein Blick in die Zukunft

Abschließend soll dieser Beitrag einen kleinen Ausblick in die Zukunft liefern: Neben den Mehrweg-Objekten in der Geschäftswelt, entstehen aktuell vermehrt auch neue Mehrweg-Konzepte im Zusammenspiel mit dem Konsumenten. Neben dem Thema E-Commerce Verpackungen, (wer sammelt schon gerne Kartons zuhause?), lohnt sich hier besonders ein Blick auf Essensverpackungen.  

Ein einsamer Pizzakarton

Jeder, der sich Essen nach Hause liefern lässt, kennt die Berge an Müll die damit einhergehen. Und auch der EU ist dies ein Dorn im Auge: Ab 2023 muss jedes Restaurant Mehrwegbehälter für Essen und Getränke anbieten. Allein der Branchenführer Takeaway.com (u.a. Lieferando) gibt für Nordeuropa im Jahr 2021 fast 300 Mio. Bestellungen an. Bei mehreren Gerichten pro Bestellung und auch weiteren Lieferdiensten liegt somit der Bedarf an Mehrwegessensverpackung bei mehreren Milliarden. Hier tut sich also ein riesiger Markt auf und zahlreiche Start-ups und etablierte Verpackungshersteller haben dies erkannt. Dabei wird für den Erfolg auch hier das intelligente Management des Pools die entscheidende Rolle spielen. Und anders als im B2B wird hier die möglichst einfache Nutzung für den Kunden das entscheidende Kriterium für den Erfolg sein.

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